Freitag, 20. März 2015

Oh, wie schön ist Panama

Nach einem Monat Costa Rica ziehen Sue und ich weiter nach Panama. Ich kann wieder einigermaßen essen, ohne gleich danach aufs Klo zu rennen und schlafen, ohne gleichzeitig zu frieren und zu schwitzen.
Adios, Costa Rica!!
Auf der einen Seite bin ich traurig, mein Traumland zu verlassen, auf der anderen Seite aber auch gespannt, ein neues Land kennenzulernen, dessen Name mir seit Kindheitstagen vertraut ist. Und die Erwartungen sind hoch, wenn man dem kleinen Bär und dem kleinen Tiger Glauben schenken darf. Unser erstes Ziel ist Bocas del Toro, eine Inselkette in der Karibik.


Erste Eindrücke von Bocas del Toro
 














Mein erster Eindruck von Panama ist ernüchternd. Statt fröhlicher Ticos mit Pura Vida Mentalität etwas mürrisch wirkende Panamaer. Von allen Seiten wird man angesprochen und mehr oder weniger in diverse Busse oder Shuttles gezehrt (mit anschließender Bitte um Trinkgeld für diese freundliche Hilfeleistung).
Während ich mich in Costa Rica stets willkommen und respektiert fühle, habe ich hier das Gefühl, ein nerviger Tourist zu sein, der gekommen ist, sein überschüssiges Geld zu lassen. Und während ich das Spanisch der Ticos einigermaßen gut verstehe, habe ich hier den Eindruck, dass man gar nicht will, dass ich verstehe. Und dieser eher negative Eindruck bestätigt sich leider immer wieder. Oftmals bin ich kurz davor, meine Seifenblasen im Bus rauszuholen, um ein kurzes Lächeln in mürrische Gesichter zu zaubern.

Und mir wird bewusst, was Costa Rica für mich so besonders macht. Nicht nur die wunderschöne Natur und ihre vielfältigen, wilden Bewohner, sondern vor allem die Menschen, die stolz auf ihr Land sind und es gerne teilen. Auf eine respektvolle und großzügige Art und Weise.
Wunderschöne Natur erwartet uns auch in Bocas. Zuerst allerdings erst einmal ein touristisches Städtchen voller junger Leute und Party. Mir gefällt die Architektur mit all den kleinen bunten Häusern, die quirlige Atmosphäre, die Leichtigkeit, in Kontakt mit entspannten Leuten in Kontakt zu kommen und natürlich die enorme Vielfalt, zahlreiche, traumhafte Strände zu erkunden.

Terrasse in unserem Hostel
New friends



 

Zufällig treffe ich in unserem Hostel Tom und Daniel, die ich bei meiner Ankunft in San José kennengelernt habe. Zu viert fahren wir per Bus zum Boca del Dragon und finden dort den ersten Traumstrand mit weißem Sand und bilderbuchklarem Wasser, essen Bananen und Kokosnuss und genießen den Luxus des Nichtstuns. Und ich verstehe, warum Janosch seine Tierchen nach Panama schicken wollte.

Boca del Dragon



... und ruhige Strände

Glasklares Wasser...











Mit Daniel, Tom & Sue




Enjoing bananas...

... and coconuts
yammi

"Yoga" mal anders
 





Heimfahrt... Perfect day!

Am nächsten Tag erkunden Sue und ich die erste Nachbarinsel, Isla Bastimentos. Wir fahren trotz Warnung (sooo gefährlich, Überfälle, Mord!) nicht gleich zum Strand, sondern zur Stadt und wandern von dort zum Wizard Beach, der nicht per Boot zu erreichen ist. Gefahr lauert hier, aber nicht in Form von potentiellen „Räubern“, sondern allerhand Schlamm im Dschungel, der einen gemütlichen Strandspaziergang zur rutschigen Wanderung unter erschwerten Bedingungen werden lässt. Barfuß tasten wir uns langsam voran und finden einen fast menschenleeren Strand, der mit seinem „goldenretrivergoldenen“ Sand und gigantischen Wellen schon wieder ganz einzigartig ist. Von dort wandern wir nach einigen Stunden, unter gleichermaßen schlammigen Bedingungen, weiter zum Red Frog Beach, von wo aus wir zurück zur Hauptinsel fahren. Müde, erschöpft, dreckig, aber glücklich, schon wieder ein kleines Stück Paradies gefunden zu haben.

 Isla Bastimentos - Schlammweg zum Paradies 

Die Stadt "Old Bank"
 


Menschenleere Strände



 
Like dicoverers! :)













Zu guter Letzt gönnen wir uns eine Tour, die mit 30 Dollar einigermaßen bezahlbar ist. (Ja, in Bocas ist alles teuer!) Leider machte es uns Panama erneut nicht einfach, seine Schönheit unbeschwert genießen zu können. Der Regen hört nicht auf, wir sind sofort durchnässt, schlecht ausgerüstet und frieren 7 Stunden lang. Ich sehe Delphine im Wasser springen, die wohl schönste Insel meines Lebens, Isla Zapatillos, und schnorchle in einem Aquarium voller bunter Fische. Leider können wir diesen wahrgewordenen Traum aufgrund der ebenso beeindruckenden Gästehaut auf unseren Körpern allerdings nicht hundertprozentig genießen können.
Dennoch bereuen wir nichts. Wir haben unsere Tage vollends ausgenutzt und alles gemacht, was wir machen wollten. Deshalb beschließen wir am nächsten Tag, die Insel zu verlassen und Richtung Pazifik weiterzuziehen. Der Regen hält an, wodurch uns diese Entscheidung leichter fällt.

Isla Zapatillos

Nasskalte Überfahrt
... aber die Belohnung: Traumstrand!




 


 


 












Schnorcheln im glasklaren Wasser













 








Insgesamt haben wir unsere Zeit hier sehr genossen. Wir haben entspannt und gefeiert, getanzt und getrunken und ein absolutes Paradies vorgefunden. Wir freuen uns aber auch auf Ruhe, Neues und vor allem Sonne. Auf die pazifische Küste. Zuvor sollte uns allerdings dann noch einmal mehr Kälte und Regen erwarten.

Im Lost & Found, irgendwo im Nirgendwo. 

Ja, Panama ist wirklich traumhaft schön, aber diese Schönheit versteckt sich oftmals mit viel Raffinesse.