Am
16. März fahre ich also mit Carla von Montezuma über San José nach Cahuita, an
die Karibikküste. Im Bus sammeln wir noch Morgan aus Montana ein und suchen uns
zu dritt ein Hostel. Im Zentrum werden wir gleich mit einem „Welcome to the
paradise!“ begrüßt. Dankeschön! Erster Eindruck: Cahuita ist ein netter, kleiner
Ort mit aufgeschlossenen, lustigen Leuten und besserer Küche als an der
Pazifikseite (Hier weiß man zumindest, dass man Gewürze benutzen kann - und alles
schmeckt nach Kokos!).
Am
nächsten Tag versuche ich, mir einen Reiseplan zu machen: Ich schreibe meiner
Reiseagentur, um eine Flugumbuchung vorzunehmen und überlege mir eine vage Reiseroute
über Panama wieder hoch bis eventuell nach Nicaragua. Dieser Prozess des
Planens und Abwägens trübt mein Stimmung – ich kann mich nicht mehr auf das
Jetzt konzentrieren und dieses genießen, sondern ich bin in Gedanken schon an
dem schwarzen Tag der Abreise, der irgendwann wohl oder übel bevorsteht. Und
ich merke, dass mir ein Projekt fehlt. Ich liebe das Reisen, aber ich brauche
wieder eine Aufgabe.
Und
die finde ich dann, ganz zufällig, durch mein Schicksal, das diesmal Uschi
heißt: Die Dame, bei der Carla und ich uns ein Surfboard ausleihen und die uns
fragt, ob wir nicht die Mädchen wären, die am Tag zuvor nach einer
Volontärstelle gefragt hätten. Nein, sind wir nicht, aber dann frag ich halt
jetzt – und werde prompt zu Terry geschickt, die ein Hotel in Cahuita besitzt
und bis Anfang April eine Voluntärin für ihre Pferde sucht und mir die
Möglichkeit gibt, genau die Arbeit zu machen, nach der ich gesucht habe. Drei
Tage später darf ich anfangen.
Und
die finde ich dann, ganz zufällig, durch mein Schicksal, das diesmal Uschi
heißt: Die Dame, bei der Carla und ich uns ein Surfboard ausleihen und die uns
fragt, ob wir nicht die Mädchen wären, die am Tag zuvor nach einer
Volontärstelle gefragt hätten. Nein, sind wir nicht, aber dann frag ich halt
jetzt – und werde prompt zu Terry geschickt, die ein Hotel in Cahuita besitzt
und bis Anfang April eine Voluntärin für ihre Pferde sucht und mir die
Möglichkeit gibt, genau die Arbeit zu machen, nach der ich gesucht habe. Drei
Tage später darf ich anfangen.
Die
Zwischenzeit nutze ich, die Gegend zu erkunden: Ich besuche den wunderschönen
Nationalpark in Cahuita und motiviere Leute aus dem Hostel, mit mir nach Puerto
Viejo und Manzanillo zu fahren. Außerdem lerne ich die aktuelle Voluntärin,
Natascha, kennen und freue mich immer mehr auf meine zukünftige Arbeit. Dann
bekomme ich allerdings eine negative Antwort meiner Reiseagentur, dass eine
Umbuchung nur gegen teuren Aufpreis möglich sei, was meine Stimmung erheblich
trübt. Ich versuche, den Sinn in der Tatsache zu sehen, dass ich nun genau eine
Aufgabe für die mir verbleibende Zeit gefunden habe. Den Fokus auf das zu richten,
was gerade Tolles passiert. Und ich scheine tatsächlich meinen Traumjob
gefunden zu haben. Ich kümmere mich um die insgesamt fünf Pferde:
Anya |
Asha |
Shiloh, der
Boss, verschmust und sehr intelligent. Anya, die sensible Stute. Nahar, unser
süßes Baby, der einjährige Hengst. Der Riese Brego, Terrys Pferd. Und Asha, die
dreijährige, sturköpfige Stute, die sich auch gern einfach mal mit mir in den
Sand schmeißt, aber doch auch sehr liebenswürdig ist und mit der ich meinen
Wendy-Kindheits-Traum verwirkliche: Meinen ersten Galopp am Strand! Neben
Putzen, Striegeln, Kämmen, Waschen, Füttern, Ausmisten und Streicheln begleite
ich die Touristen zusammen mit Terry auf ihren Touren am Strand oder durch den
Dschungel und bin nebenbei auch noch Mädchen für alles, was im Hotel eben so
ansteht: Fragen beantworten, Dolmetschen, Einkaufen, Tische decken, Abspülen
oder Cocktails machen.
Shiloh |
Und:
Ich bin glücklich. Bis auf einen Pechtag, an dem mir die Wellen Handy und
Kamera, das mit Chlor gereinigte Waschbecken die Farbe meiner Klamotten und ein
Virus meine Gesundheit für einige Tage geklaut haben, lebe ich hier in Cahuita
meinen Traum und könnte hier quasi alles das ausleben und lernen, was ich mir
wünsche: Die Arbeit mit wundervollen Tieren in einer schönen Umgebung mit
netten Menschen, Surfen mit Tochter Evi, Verbesserung meiner Spanischkenntnisse
mit den Angestellten hier im Hotel und den Ticos in der Stadt, Tanzen in der
Reggaebar und dazu der ein oder andere Daiquiri. Außerdem fühle ich das erste
Mal, dass ich es wirklich schaffen könnte, meinen Traum zu verwirklichen:
Hierher zurückzukehren und etwas eigenes zu kreieren…
Schreiben auf der Pferdekoppel |
Ich
bin noch einige Tage hier in Cahuita, die ich hoffentlich in vollen Zügen
genießen werde können. Dann steht das letzte Kapitel bevor: Die Besteigung des
höchsten Bergs Costa Ricas, den Cerro Chirripó. Noch bin ich nicht
hundertprozentig gesund, nicht fit genug, um die fast 4000 Meter zu ersteigen,
aber ich glaube fest an meine Genesung und daran, dass ich auch dieses Ziel
erreichen werde.
Nationalpark Cahuita
Traumhafte Bounty-Werbung-Strände |
Und viele wilde Tiere |
Ausflug nach Puerto Viejo
Coco liebt die karibische Küche... |
Mein Traumhaus... |
... und mein Traumbus. |
Surfen mit Evi
Das Riesenbrett für Dummies |
Like a pro |
... and not! :-) |
Yoga with horses
Ausflüge mit den Pferden
Love you! |